Mein persönlicher Reichweitentest

Bei Temperaturen über 20 Grad sollte sich der Akkku meiner Zoe im Wohlfühlbereich befinden und die maximal mögliche Reichweite erzielen. Folglich ist es an der Zeit noch einmal an die Grenzen der Akkukapazität zu gehen, um zu schauen wie weit man tatsächlich kommt. Der Bordcomputer des Renault ist ja eher pessimistisch und gibt nach dem Zurücksetzen eine Reichweite von maximal 130 Kilometern an, welche bei den aktuellen Temperaturen jedoch zügig nach oben korrigiert wird. Von anderen Zoe-Fahrerinnen und Fahrern lese ich von Reichweiten bis zu 180 Kilometern – mein persönlicher Rekord lag bislang bei 151 Kilometern. Also Zoe voll laden Tageskilometerzähler zurücksetzen und schauen, wie weit mich der Akku bringt.

Wie weit schafft es Zoe bei warmen Temperaturen ?

Am Abend des 15.06. standen bereits 139 Kilometer zurückgelegte Strecke auf dem Tageskilometerzähler, die Restreichweitenanzeige prognostizierte weitere 34 Kilometer. Laut Adam Riese und Eva Zwerg sollte ich mit der aktuellen Akkuladung also 173 Kilometer schaffen.

Am 16.06. wurde ich aufgrund von Computerproblemen außerplanmäßig in unsere 12 Kilometer entfernte Geschäftsstelle gerufen. Die Restreichweite sollte ausreichen, um dort hin und wieder nach Hause zu gelangen und somit einen noch präziseren Reichweitenwert zu erhalten. Daheim wollte ich dann aufladen, um wieder genug Saft im Akku für den Weg zum Nachtdienst zu haben, die Strecke dorthin beträgt 25 Kilometer.

Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt !

Das war dann auch das erste Mal, dass ich es ein wenig verflucht habe, dass mein Arbeitgeber keine Lademöglichkeit für Elektroautos hat und ich mit dem Elektroauto gefahren bin, denn es kam alles anders. Dem kleinen Problem schloss sich ein weiteres Problem an und so kam es, dass ich keine Gelegenheit mehr hatte, noch einmal nach Hause zu fahren, um den Akku zu laden. Mit 16% Akku und einer Restreichweite von 22 Kilometern musste ich zum Nachtdienst fahren. Die Reichweite hätte zwar bis dort gereicht, nur wäre es dann schwierig geworden, wieder nach Hause zu kommen.

Trotz schlechter Ladeinfrastruktur geht der Strom nicht aus !

restreichweite

Schlecht zu erkennen: Bei 165 zurückgelegten Kilometern besteht noch eine Restreichweite von 10 Kilometern.

Obwohl das Netz an öffentlichen Ladesäulen in unserer Region dürftig ist gelang es mir, ohne nennenswerte Probleme zum Nachtdienst und am nächsten Tag auch wieder nach Hause zu kommen, ohne dabei die Renault Assistance bemühen zu müssen. In Pfungstadt habe ich noch schnell vor dem Nachtdienst 15 Minuten mit 16A zwischen geladen. Das sollte reichen, um für den Fall der Fälle am nächsten Morgen zumindest wieder nach Pfungstadt zu kommen. Vor der Zwischenladung betrug die zurückgelegte Strecke 165 Kilometer und die Restreichweite 10 Kilometer, ergo eine Gesamtreichweite von 175 Kilometern, welche sich wirklich sehen lassen kann.

Laden GGEW

Vorbildlich beschildert – Die Ladeplätze in Seeheim-Jugenheim

Dann ist mir noch die Ladesäule im Ort meiner Arbeitsstelle eingefallen, welche im Übrigen vorbildlich beschildert ist. Hier regelt ein Halteverbotsschild mit Zusatzschild dass der Platz nur für Elektrofahrzeuge während des Ladevorgangs frei ist. Dort habe ich dann am Morgen Zoe noch eine halbe Stunde mit 16A bis 30 % geladen und konnte so ganz bequem zurück zur Stamm-Ladesäule in Groß-Gerau zu fahren um dann mit 22 KW in einer knappen Stunde vollständig aufzuladen.

Fazit:

Trotz dürftiger Ladeinfrastruktur bleibt man selbst bei außerplanmäßiger Fahrt nicht gleich liegen. Die Restreichweitenanzeige von Zoe ist so gut eingestellt, dass man meist noch etwas weiter kommt als prognostiziert.

Wer sein Auto und die örtliche Ladeinfrastruktur kennt, der braucht keine Angst vor der Reichweite zu haben. Es ist ähnlich wie bei Langstreckenfahrten mit Verbrennern, man sollte wissen, ob der Sprit noch bis zur nächsten Tankstelle reicht. Anders ist es beim Elektroauto auch nicht. Wäre das Netz an öffentlichen Ladesäulen besser ausgebaut, wären auch weitere Fahrten problemlos möglich.

Die warmen Temperaturen und die Sommerreifen wirken sich merklich auf die Reichweite aus. 170 Kilometer sind im Mix aus Autobahn (ECO-MOdus 96 km/h), Landstraße und Stadtverkehr drin.

 

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2 Antworten zu Mein persönlicher Reichweitentest

  1. i_Peter sagt:

    Hallo Daniel,
    da geht aber bestimmt noch mehr !
    Bin bei meiner ersten Probefahrt mit der Zoe zum Bodensee und zurück auf dem Rückweg 123 km gefahren mit Restreichweite 75 km. Das macht dann in Summe 197 km Reichweite. Bedingungen: 30°C, Klima auf 25°C, Tempomat 80 km/h, extremes Segeln (ausrollen vor Ortseingängen usw.). Der Wagen hatte noch nicht die Energiesparreifen drauf, die laut Renault-Händler mindestens noch einmal weitere 10 km bringen.
    Im Forum GoingElectric berichten BMW i3 – Fahrer sogar von Reichweite bis zu 220-230 km.
    Weiterhin viel Spaß mit dem eAuto !
    Gruß,
    Peter

    • admin sagt:

      Hallo Peter,
      möglich, ich habe es bislang nicht über 180 Kilometer geschafft. Allerdings führt mich mein Arbeitsweg auch über die Autobahn und selbst wenn ich mit Tempo 80 im Eco-Modus ohne Klimaanlage zum Verkehrshindernis werde so fehlt auf dieser Strecke die Rekuperation. Fahre ich über Land zur Arbeit gewinne ich Dank Rekuperation 10 Kilometer Reichweite.
      Gruß
      Daniel

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