Probefahrt mit dem Hyundai IONIQ vom 22.02. bis 24.02.2017

IONIQ_ElektroFreunde meines Blogs werden sich freuen, lange gab es nichts zu lesen, doch jetzt gibt es wieder etwas zu berichten. Seit über 3 Jahren fahre ich nun schon elektrisch, über 47000 Kilometer habe ich problemlos mit E-Antrieb zurückgelegt und mir ging dabei nie der Saft aus. In den knapp dreieinhalb Jahren hat sich viel getan, waren 2013 200 Kilometer NEFZ-Reichweite schon eine kleine Sensation, reden wir heute von bis zu 500 Kilometern Reichweite z.B. mit dem Opel Ampera-e. Den gibt es zwar noch nicht, aber den Renault Zoe kann man heute schon auch mit 400 Kilometern NEFZ-Reichweite erhalten, was schon ein beachtlicher Wert ist. Es war also gut, sich 2013 für ein Finanzierungsmodell mit Rückgabeoption zu entscheiden, denn wenn auch die Reichweite meines Zoe für den Alltag vollkommen ausreicht, so wächst der Wunsch auch längere Strecken ohne langwierige Ladepausen zurücklegen zu können. Hier stolpert man unweigerlich über den Hyundai IONIQ, welcher an CCS-Ladesäulen mit bis zu 100 kW laden kann. Das ist gar nicht soweit von Tesla-Superchargern entfernt, welche mit 120 kW aktuell die Marke bei den Schnellladern setzen. Die Teslajünger unter den Lesern werden nun argumentieren, wo man denn 100 kW CCS-Ladesäulen findet, dem kann getrost entgegen gesetzt werden, dass auch Teslas Supercharger nicht an jeder Ecke stehen. 50kW CCS-Ladesäulen findet man jedoch zunehmend, z.B. bei Aldi oder Ikea aber auch bei zahlreichen Autobahnraststätten der deutschen Tank & Rast. Wer gut im Rechnen ist, der wird merken, dass selbst an einer 50 kW-CCS-Ladesäule ein vollständig entladener 28 kWh-Akku theoretisch in weniger als 30 Minuten aufgeladen wäre. Theoretsich deshalb, weil man mit der Schnellladung nicht vollständig aufladen kann. Bis 80% lädt der IONIQ mit voller Leistung. Generell kann er an Gleichstrom nur bis 94% geladen werden, danach müsste man mit Wechselstrom weiterladen, wenn der Akku zu 100% gefüllt sein soll. Notwendig ist dies auf Langstrecken nicht zwingend. Je nach dem wie groß die Abstände zwischen den CCS-Ladesäulen sind, reichen kurze Zwischenladungen vollkommen aus. Die Dauer eines Wocheneinkaufs oder der Besuch einer Möbelausstellung dürften reichen, um den Akku auf 94% aufzuladen. Neben einem großen Akku glänzt der IONIQ Elektro auch mit einer tollen Ausstattung und einem extrem effizienten Antrieb. Lediglich 11,5 kwh soll der Koreaner auf 100 Kilometer verbrauchen und erste Testfahrten privater Nutzer zeigen, dass dies nicht nur Katalogwerte sind. Zeit also, den Koreaner einmal bei einer Probefahrt näher kennen zu lernen.

Die Hürde der Probefahrt

Wer nun glaubt, hier im Rhein-Main-Gebiet, im Nachbarort der Europa-Entwicklungszentrale von Hyundai und 30 Kilometer von der Deutschlandzentrale Hyundais, sei es ein Kinderspiel, eine Probefahrt machen zu können, der irrt gewaltig. Dabei liest es sich auf der Webseite von Hyundai so unkompliziert, ein Button mit der Aufschrift „Probefahrt“ suggeriert, dass es ein Leichtes sein sollte, einen Probefahrttermin mit einem IONIQ zu erhalten. Eine paar Tage nach meiner Onlineanfrage im Dezember 2016 meldete sich tatsächlich Hyundai Deutschland, um ein paar Daten zu erfragen. Man würde meine Anfrage an einen IONIQ-Elektro-Händler weitergeben. Wie bei BMW, darf auch bei Hyundai nicht jeder Händler elektrische IONIQs vekaufen, IONIQ-Elektrohändler müssen erst bestimmte Spezifikationen erfüllen. Spezifikationen, die z.B. nicht beim Hyundaihändler in Rüsselsheim erfüllt werden, dabei ist in Rüsselsheim der Sitz der europäischen Entwicklungszentrale von Hyundai. Mitte Januar meldete sich dann der von mir ausgesuchte Händler, um mir mitzuteilen, dass man leider noch keinen Vorführwagen hätte und erst ca. Anfang März mit einem Fahrzeug rechne. Ich begab mich weiter auf die Suche nach einem Händler in der Region, welcher einen IONIQ Elektro hat, denn ich wollte das Fahrzeug gerne im Winter testen, wo es sich von seiner schlechtesten Seite zeigen sollte. Fehlanzeige ! Im ganzen Rhein-Main-Gebiet scheint es keinen Händler mit einen IONIQ Elektro zu geben, zwar flattern überall vor den Autohäusern die IONIQ-Flaggen, auf den Höfen stehen i.d.R. aber nur Hybridfahrzeuge.

Die Hoffnung – Ein Händler aus Bayern

Wer sich im Internet über den IONIQ informiert, der kann sich einem Namen kaum entziehen – Jürgen Sangl, Inhaber des Hyundai-Autohauses in Landsberg am Lech. Mit viel Hingabe informiert Herr Sangl auf Facebook und Youtube über den IONIQ-Elektro. Es gibt eine 5-Teilige Videoerklärung und eine 360-Grad Ausfahrt mit dem IONIQ, welche auf dem Youtubekanal vom Autohaus Sangl betrachtet werden können. Auf der Facebookseite IONIQ Elektro, erklärt Herr Sangl zudem Wichtiges rund um das Thema Elektromobilität und steht auch zur Beantwortung von Fragen rund um das Fahrzeug zur Verfügung. Das ist mehr als vorbildlich und der Erfolg gibt ihm Recht, über 130 IONIQ hat er bereits in Deutschland und Österreich verkauft und es werden täglich mehr. „Fahr zum Sangl“ schrieb mir Stefan Kopeinig, ein Elektroauto-Ethusiast und langjähriger Internet-Bekannter von mir. Zunächst dachte ich mir, der Stefan meint wohl, Deutschland sei ein Kaff und Landsberg am Lech überall in Deutschland um die Ecke, als er mir jedoch von den Angeboten des Autohaus Sangl berichtete, relativierten die Preise eine einfache Anfahrt von fast 400 Kilometern schnell. Die Tatsache, dass mir Jürgen Sangl zudem einen Vorführwagen über 3 Tage für fast 1000 Kilometer zur Verfügung stellen würde, bekräftigte Stefans Vorschlag „zum Sangl“ zu fahren.

Morgen, am 21.02.2017 geht es los. Sofern ich gut durchkomme, sollte ich mich gegen 13 Uhr auf die Reise von Landsberg am Lech ins knapp 400 Kilometer entfernte Rhein-Main-Gebiet begeben. Die A8 weist reichlich CCS-Charger der Tank & Rast und der ENBW auf. Bewappnet mit einer Elektronauten- und einer The New Motion-Karte sollte ich es problemlos und zügig nach Hause schaffen. Ich plane Stopps in Nellingen (Tank & Rast, 50 kW CCS), Pforzheim Nord (ENBW) und Hardtwald Ost (ENBW). Ein Glympse Link erfolgt morgen bei Start der Fahrt.

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