Bislang schien es so, als sei ich alleine in der Region. Zwar begegnen einem hin und wieder einmal weitere Elektrofahrzeuge, doch meist sind dies entweder Vorführfahrzeuge oder Fahrzeuge öffentlicher Einrichtungen. Kein Wunder also, dass man sich hier in der Region viel Zeit lässt für den Ausbau eines Netzes öffentlicher Ladesäulen. Keiner will den Anfang machen, die Netzbetreiber sagen, das sei Sache der Kommunen und die Kommunen sehen angesichts leerer Kassen und der noch geringen Anzahl an Elektrofahrzeugen keinen Handlungsbedarf.
Es hängt immer noch am schlechten Versorgungsnetz
Der grüne Oberbürgermeister der Stadt Darmstadt hält es für sinnvoller eine der Hauptverkehrsadern der Stadt zugunsten eines Radweges von 3 auf 2 Spuren zu verringern, was zu noch größeren Staus im Berufsverkehr sorgt. Um der auch daraus resultierenden Menge an Feinstaub entgegen zu wirken denkt man über die Einführung so genannter Pförtnerampeln nach. So versucht man immer nur eine begrenze Menge an Fahrzeugen durch die Stadt fahren zu lassen, der Feinstaub bleibt dann selbstverständlich auch bei rot stehen…
Ist das wirklich der richtige Weg ? Sollte man es den Brügern der Region nicht lieber attraktiver gestalten, Eletrofahrzeuge zu fahren ? Gerade für Pendler ideal und sicherlich ein gutes Mittel gegen die Feinstaubbelastung der Städte. Meine Anfrage an den Oberbürgermeister der Stadt Darmstadt in Bezug auf das schlecht ausgebaute Netz öffentlicher Lade-Infrastruktur blieb bislang unbeantwortet.
Es werden mehr…
Und dennoch erkennt man Zeichen, dass so langsam doch der Ein oder Andere umsteigt. In der letzten Woche kam mir ein schwarzer Zoe entgegen, vorgestern überholte ich in Seeheim bei einer Einsatzfahrt einen weißen Tesla und gestern begegnete mir zunächst ein Twizy und als ich abends meine Zoe von der Ladestation abholen wollte, befand sich diese in der guten Gesellschaft einer blauen Zoe mit Groß-Gerauer Kennzeichen. An meiner Windschutzscheibe ein Zettel des Zoe-Besitzers, welcher mir mitteilte, dass er sich erlaubt habe, mein Fahrzeug vom Strom zu trennen, um sein Fahrzeug zu laden, da mein Ladevorgang abgeschlossen schien. Natürlich habe ich vor Ort gewartet und kam mit dem Zoe-Besitzer in Kontakt. Dieser hatte das Fahrzeug als Import über Taunus-E-Mobil erworben und ist begeistert vom Fahren mit der Französin. Dafür ließe er auch gerne sein Motorrad stehen, so seine Aussage. Noch ist es etwas Besonderes, auf Gleichgesinnte zu treffen, doch es werden täglich mehr und ich bin mir sicher, Elektromobilität wird in absehbarer Zukunft alltäglich werden.
Kostenlos laden, nette Menschen kennen lernen, Pionier sein – Elektromobilität lohnt sich !
Aktuell profitieren Elektromobilisten größten Teils noch von kostenfreien öffentlichen Ladesäulen und einem Netz begeisterter Elektromobilisten, die gerne miteinander kommunizieren, Erfahrungen austauschen und mit Rat und Tat anderen zur Seite stehen. Wenn wir in 20 Jahren unseren Enkeln von der automobilen Vergangenheit berichten, so können wir sagen, dass wir zu den Ersten gezählt haben, welche dazu beigetragen haben, dass sich die Entwicklung alternativer Antriebe weiter entwickelt hat. Jana Höffner, Nino Zeissler, Stefan Kopeinig, Ingo Falkenstein, die Gruppen W-E-Mobil 100 und Taunus-E-Mobil, alle Mitglieder des Forums von Going Electric sowie meine Wenigkeit, wir waren die Elektropioniere.