Bis an die Grenzen des Akkus

Es ist schon ein eigenartiges Gefühl, wenn die Restkilometeranzeige nur noch 3 Striche anzeigt und der ganze Christbaum im Armaturenbrett rot unterlegt ist. „Batterieladung unmöglich“, wer das als Elektromobilist zum ersten Mal liest, dem rutscht schnell das Herz in die Hose. Was war geschehen ?

Das Ganze fing mit einem banalen Reifenwechsel an. Ich hatte einen Termin in der Werkstatt eines Freundes. Da ich bereits den ganzen Vormittag unterwegs war, hatte ich keine Zeit und keine Möglichkeit, mein Fahrzeug vorher zu laden. Ich wusste, dass die Werkstatt Drehstrom-Anschlüsse hat, also habe ich die crOhm-Box in den Kofferraum gepackt und bin mit 38 Kilometern Restreichweite in die 17 Kilometer entfernte Werkstatt gefahren. Selbstverständlich bot mir mein Bekannter an, dort ein wenig Strom zu laden, was zunächst daran scheiterte, dass das Fahrzeug auf „Getriebe“-Position „N“ stand und in dieser Position nicht lädt. Also den Wahlhebel auf „P“ gestellt und das Fahrzeug fing mit 16A an zu laden. Dann erblickte ich die 32A Steckdose und dachte mir, dass es daran etwas schneller geht. Also flink die crOhm-Box umprogrammiert und erneut das Fahrzeug angeschlossen…Tja, und dann passierte es. Die Ladeanzeige über dem Stecker fing an zu blinken und im Fahrzeug stand „Batterieladung unmöglich“. Noch war ich recht entspannt, stellte alles wieder auf 16A um und versuchte erneut mein Glück – Fehlanzeige. Was ich auch versuchte, das Fahrzeug ließ sich nicht mehr laden. Nachdem ich mich dann über den Beifahrersitz eingefädelt hatte, um das Fahrzeug von der Hebebühne fahren zu können, fuhr ich mit 20 km Restreichweite zurück nach Hause. Rückfahrkamera und Tempomat waren außer Funktion, das Fahrzeug schien völlig verwirrt und strotze nur so vor Fehlermeldungen. Zwei Kilometer vor Groß-Gerau wechselte dann die Restreichweite auf „—„, gottlob befindet sich die örtliche Renault Werkstatt direkt am Stadteingang bis dahin sollte es noch reichen.

Das Groß-Gerauer Autohaus Gescheidle ist ein kleiner Familienbetrieb und obwohl man mir in Darmstadt sagte, dass man dort nicht Z.E. zertifiziert sei, habe ich den Weg dorthin eingeschlagen. Mein Verdacht war, dass nur der Bordcomputer zurückgesetzt werden musste und da die Inhaberin selbst einen Zoe fährt, war mir die Z.E.-Zertifizierung in dem Moment völlig egal. Bis nach Darmstat hätte ich es ohnehin nicht mehr geschafft. Man signalisierte mir dort auch gleich hilfsbereitschaft, da aber noch andere Kunden vor mir dran waren, probierte ich mein Glück zunächst noch einmal an der öffentlichen Ladesäule, doch auch dort verweigerte Zoe die Stromaufnahme (ein Beweis für die zickige Weiblichkeit des Fahzeugs ? 😉 ) Dann rief ich die Assistance an und erfuhr dass die nächste Hochvolt-Zertifzierte Werkstatt in Frankfurt sei und man mein Fahrzeug dorthin schleppen müsste. Ernüchternd für mich die Erkenntnis, dass man selbst in Darmstadt nicht an der Batterie arbeiten durfte, wovon ich bislang ausgegangen war. Also zurück zum ortsansässigen Händler, wo sich die Chefin höchstpersönlich meines Fahrzeugs annahm und versuchte, den Fehlerspeicher zu löschen, während ich mein anderes Fahrzeug zum Reifenwechsel brachte. Inzwischen erfuhr ich von Danzei, dass es in solchen Fällen ausreicht, das Fahrzeug 20 Minuten abzustellen, danach sei meist alles wieder in Ordnung. So geschah es dann auch, das Zoe sich bei Renault in Groß-Gerau wieder laden lies. Im Gespräch mit der Inhaberin erfuhr ich, dass das Autohaus demnächst die Hochvolt-Zertifizierung bekommen soll und dass ich problemlos mit meiner Zoe auch dort zum Wartungsdienst kommen könnte. Die Fehlerbeseitungung war völlig kostenlos, ein Dank noch einmal an das Autohaus Gescheidle für die schnelle und unbürokratische Hilfe !

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