Die Zeit mit Zoe vergeht schneller als die Wartezeit auf Zoe, soviel steht fest. Das liegt auch daran, dass das Fahren dieses Fahrzeugs enormen Fahrspaß bereitet und so muss ich mich schon fast mit meiner Frau um das Fahrzeug kloppen. So langsam kehrt der Alltag wieder ein und das elektrische Fahren mit all seinen „Hürden“ wird zur Gewohnheit. Das Drücken des Entriegelungsknopfes für die Ladeklappe vor der Ladung ist mittleweile eine ebenso routinierter Handgriff geworden, wie das Öffnen eines Tankdeckels und mit der Nutzbarkeit der ortsansässigen Schnell-Ladesäule wird das Laden für uns günstiger und vor Allem schneller. Wann immer es nötig ist, nutzen wir Zoe, um Erfahrungen mit dem Fahrzeug zu sammeln. Erfahrungen, welche ich an Kollegen und interessierte gerne weiter gebe. Dabei fällt man mit Zoe kaum auf, denn die wenigesten nehmen wahr, dass Zoe ein Elektroauto ist. Gerade jetzt im Winter, kann man das Brummen der Wärmepumpe von außen auch mit einem laufenden Motor verwechseln.
Die Reichweite ist im Winter stark reduziert
Tja…der Winter, das ist nicht wirklich die ideale Zeit um erste Erfahrungen mit der Elektromobilität zu machen, denn in der kalten Jahreszeit ist die Reichweite bedingt durch Heizung und Verbraucher wie Heckscheibenheizung oder Licht doch weit von dem 200 KM Radius entfernt. Es reichen allerdings ein paar Grad aus, um mehr Reichweite zu erhalten, so kam ich gestern mit einer Akkufüllung rechnerisch über 120 km weit und das trotz der 17″ Felgen des Leih-Zoes, den ich gerade fahre. Bei den Temperaturen um den Gefrierpunkt liegt die Reichweite bei ca. 100 km und man muss somit häufig an die Ladesäule. Die Häufigkeit meiner Ladesäulenbesuche liegt aber auch an meiner noch nicht ganz abgelegten Reichnweitenangst. Da das Netz an öffentlichen Ladesäulen in unserer Region noch sehr dünn ist, Lade ich eigentlich bei jeder Gelegenheit.
Wer elektrisch unterwegs ist, muss seine Strecken planen
Wer elektrisch fährt, muss umdenken und im Vorfeld seine Strecken grob planen oder zumindest wissen, wo die nächste Ladesäule ist, um nicht die Assistance bemühen zu müssen. Bislang ist mir das geglückt, weitere Strecken in den hügeligen Odenwald stehen aus und ich bin gespannt, wie Zoe diese Hürde meistert, ich werde berichten.
Das Fahrzeug integriert sich bestens in den Alltag
Ansonsten gibt es nicht viel zu sagen, Zoe hat sich prima integriert und wir nutzen sie eigentlich genau so, wie den Vorgänger mit Verbrenner, nur dass wir eben täglich „tanken“. Das mag lästig erscheinen, da dies aber zu Hause möglich ist und man außerorts meist kostenlos Laden kann ist das alles halb so wild. Die Tatsache, dass unsere ortsansässige kostenlose Ladesäule mit Strom aus regenerativen Energien gerade mal 500 m von unserem Haus entfernt ist, sorgt zudem dafür, dass ich Bewegung habe denn meistens lade ich dort und laufe heim. Die crOhm-Box hatte ich in den letzten 10 Tagen 1 Mal im Einsatz.
Interesse erwckt das Auto auch in meinem Kollegen und Bekanntenkreis. Die Neugierde ist groß und fast jeder spricht mich auf das Fahrzeug an. Erst gestern hatte ich wieder ein längere Gespräch mit einem Passanten, welcher mich fragte, ob das ein Elektroauto sei. Die Fragen sind meist die gleichen. „Wie weit kommt man damit ?“ oder wie schnell ist der Akku geladen ?“, manche interessieren sich noch für die Endgeschwindigkeit und die Beschleunigung. Ich erkäre dann bereitwillig die Vor- & und Nachteile dieser Fahrzeuge, denn es muss jedem klar sein, dass ein Elektroauto heute nicht für jedes Nutzungsprofil geeignet ist und man damit auch nicht zwingend Geld spart.
Ein Elektroauto ? Jederzeit wieder !
Nach einem Monat bereue ich den Wechsel auf jeden Fall nicht, mein Nervenkostüm ist deutlich entspannter, da mich die Spritpreisbewegungen an den Tankstellen mit nur noch einem Verbrenner im Haushalt nicht mehr so ärgern. Dadurch, dass wie ein Elektroauto haben, kann ich wirklich immer dann tanken, wenn es garade mal wieder günstiger ist und muss nicht zu Wucherpreisen von 1,50 € und mehr für einen Liter zahlen, weil ich mobil sein muss.