IAA 2017 – Wenig Neues in Frankfurt

Die IAA – Schauplatz automobiler Innovationen – Alle 2 Jahre stellen renommierte Autobilhersteller hier ihre Neuheiten und Innovationen vor. Zumindest war dies in der Vergangenheit so, doch irgendwie ist es in diesem Jahr anders. Zunächst fällt auf, dass einige Hersteller bei der diesjährigen Automesse in Frankfurt gar nicht vertreten sind, Peugeot oder Mitsubishi beispielsweise sucht man vergebens. Liegt das daran, dass diesen nach dem Dieselgate 2015 die notwendigen Innovationen fehlen und man sich daher nicht dem Wettbewerb stellen möchte ? Wohl eher weniger denn auch Hersteller wie Tesla oder Nissan, welche beide ein hohes Engagement in der Elektromobilität zeigen, glänzen durch Abwesenheit. Dabei wäre der neue Nissan Leaf vermutlich ein wahres Messe-Highlight gewesen, denn was es sonst an Innovationen in Frankfurt gegeben hat, ringt dem Elektromobilisten eher ein müdes Lächeln ab. Hier gibt es vor Allem eines, wenig Neues – traurig dass sich seit 2015 in Bezug auf Elektromobilität eigentlich nichts getan hat. Der Audi_Q7_EtronAudi Q7 E-Tron, ein Diesel Plug-In-Hybrid, wurde bereits 2015 präsentiert und ein Mercedes GLC als Plug-In-Hybrid mit 30 km NEFZ-Reichweite wurde auch schon vor 2 Jahren gezeigt. Doch was gibt es in Frankfurt wirklich an Neuigkeiten, die Elektromobilität betreffend ? Die Antwort lautet wenig bis gar nichts, zumindest für die informierten Elektromobilisten, dennoch möchte ich auf die einzelnen Hersteller kurz eingehen.

Audi

Audi_Elaine„Vorsprung durch Technik“ so bewerben die Ingolstädter schon seit vielen Jahren die Marke mit den 4 Ringen. Den Vorsprung sucht man vergebens, Weltpremiere feiert der Audi RS4 – natürlich ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor und ordentlich PS unter der Haube. Nach langem Suchen versteckt sich dann recht unspektakulär ein Q7 E-Tron zwischen seinen steinzeitlichen Geschwistern. Auf der Bühne ein Studie die den Namen Elaine trägt und wohl eine Audi_A5_Gtronelektrische Zukunftsvision von Audi sein soll, daneben eine weitere Studie mit gegenläufig öffnenden Türen. Die Innovation von Audi im Jahr 2017 scheint ein Audi A5 G-Tron zu sein, welcher prominent auf der weißen Innovationsbühne neben Elaine und der anderen Studie steht. G-Tron ? Dahinter verbirgt sich nichts Anderes als ein erdgasbetriebenes Fahrzeug – Bravo Audi – sehr innovativ !

BMW/Mini

BMW_ConceptWenig Neues auch aus München. Neben der Studie eines geradezu monströsen elektrisch betriebenen SUV’s bietet eine weitere Studie eines Mini mit Elektroantrieb den Blick in die Zukunft , doch was hat BMW in der Gegenwart Neues zu bieten. Hier gibt es als Messeneuheit mit dem BMW i3s eine sportlichere Variante des BMW i3 mit 280 Kilometern Reichweite gem NEFZ, regulär soll der sportlichere Stromer es auf 200 Kilometer schaffen. So sehr ich mich auch angestrengt habe, ich erkenne mit bloßem Auge keine Unterschiede zwischen dem herkömmlichen i3 und dem i3s. Er soll wohl etwas tieder liegen und hat breitere Reifen…nun ja, wer es braucht…

Mercedes/Smart

Mercedes_Studie_GLCEbenfalls ernüchternd sind die elektrischen Neuigkeiten aus Stuttgart. Was die Gegenwart betrifft, so rudern die Schwaben sogar einen Schritt zurück. Anstatt eine B-Klasse mit größerer Reichweite und Schnelllader zu präsentieren hat sich der Erfinder des Automobils entschlossen die B-Klasse vollständig aus dem Programm zu nehmen und kann somit in diesem Jahr nur Plug-In-Hybrid-Varianten mit einer geradezu lächerlichen Reichweite von 30 Mercedes_AMGKilometern nach NEFZ als Beitrag zur Elektromobilität zeigen. Ein rein elektrisch angetriebenes Fahrzeug sucht man vergeblich, lediglich diverse Studien zeigen, wo es lang gehen soll. Bis 2019 möchte Mercedes mit seiner EQ-Reihe eine ganze Serie an Elektrofahrzeugen auf den Markt bringen. Das SUV EQC soll hier den Anfang machen, gefolgt von dem EQA, welcher die elektrische Alternative der Stuttgarter in der Kompaktklasse werden soll . Reichweiten von realistischen 300 bis 400 Kilometern werden angestrebt.

Smart ab 2020 reine Elektromarke

Smart_GLAEinen Schritt weiter geht man bei Smart, hier lautet die Marschrichtung, ab 2020 nur noch Elektrofahrzeuge anzubieten. Das bietet sich im Fall des Smart tatsächlich an, denn dieser ist das klassische Kurzstreckenfahrzeug und eignet sich somit herrvorragend als Fahrzeug mit elektrischem Antrieb. Somit würde die Idee des Smart-Gründers Hayek, ein spritsparendes Fahrzeug mit Elektroantrieb zu bauen, nach 25 Jahren endlich umgesetzt. Fraglich ist nur, inwiefern der Smart die Massen erreichen wird, denn Preise ab 21940 € sind viel Geld für einen Kleinstwagen. Gut ausgestattet kommt ein Fortwo dann auch gerne auf 26000 € und der ForFour schafft es schnell über 30000 €. Interessant hingegen die Leasingangebote, ohne Anzahlung kann man einen Smart Fortwo für 149 € monatlich mieten, muss allerdings Geduld mitbringen, da aufgrund der hohen Nachfrage nach diesem Angebot die Wartezeiten bei 6 Monaten liegen. Ohnehin bietet es sich aktuell an, mit der Bestellung eines Smart noch abzuwarten, denn aktuell lässt sich dieser gerade mal mit 4 kW/Stunde laden. Ein 3-Phasiger Lader mit 22 kW soll im kommenden Jahr folgen.

Opel

Opel_Ampera-eDer Ampera-e ist zwar keine Neuheit mehr, dennoch dürfte die IAA 2017 vielen erstmals die Gelegenheit gegeben haben, dieses Fahrzeug live zu sehen. Die Verkaufspolitik Opels lässt den Eindruck entstehen, dass man dieses Auto gar nicht verkaufen möchte. Den Stromer aus Rüsselsheim, welcher noch gemeinsam mit GM entwickelt wurde, kann man aktuell bei einem der bundesweit 50 Ampera-e Dealer lediglich leasen, eine Kaufoption gibt es derzeit nicht. Opel_Ampera-e_CockpitMit einer Reichweite von 520 km NEFZ (real dürften 400 Kilometer möglich sein), orientieren sich die Hessen klar an Tesla. Opel bietet mit dem Ampera-e aktuell den PKW mit der größeten Reichweite nach dem kalifornischen Hersteller für Premium-Elektrofahrzeuge an. Preislich liegt der kompakte Opel allerdings auch auf dem Niveau eines Model 3 und so wie man hört, werden  wohl auch die Lieferzeiten ähnlich sein. Vor 2018 braucht man mit dem Opel_Ampera-e_KofferraumFahrzeug nicht zu rechnen, sofern es einem gelingt, dieses zu bestellen. Die Verarbeitung ist eher spärlich gehalten und erinnert stark an die des Renault Zoe. Viel Hartplastik, was jedoch teilweise wertiger anmutet, als bei Renault, ein Dachhimmel welcher wirkt als sei er aus Pappe und ein Kofferraum mit einer riesigen Ladekante. Diese verhindert eine ebene Ladefläche bei umgeklappten Sitzen, man muss Opel jedoch zu Gute halten, dass die Rücksitzlehnen wenigstens geteilt umlegbar sind (2/3 zu 1/3). Von innen futuristisch gehalten wirkt das Design des elektrischen Opels von außen gefällig und erinnert ein wenig an den Meriva. Bei 39330 € beginnt die Preisliste, die First Edition soll 44060 € kosten was in Anbetracht der Größe, der Verarbeitung und des Markenimages äußerst selbstbewußt ist. So steht zu befürchten, dass dem Ampera-e das gleiche Schicksal blüht, wie dem ersten Ampera, er könnte zum Ladenhüter werden.

Volkswagen

VW_BuzzAuch Volkswagen zeigt sich auf der IAA 2017 eher konservativ. Die Wolfsburger, welche mit ihrer Schummelsoftware 2015 den Dieselgate auslösten, zeigen außer dem E-Up und dem E-Golf keine weiteren Elektroautos. Immerhin soll der neue E-Golf jetzt eine Reichweite von 300 Kilometern nach NEFZ schaffen, realistisch gibt man 200 Kilometer an…revolutionär ist das nicht gerade und wenn man bedenkt, dass der E-Golf bereits 2013 auf der IAA präsentiert VW_IQwurde, so ist der Entwicklungsstand eher beschämend. Interessant hingegen die Studie des BUZZ, einem Van, der optisch an den T1 erinnert . 600 Kilometer NEFZ-Reichweite soll der strombetriebene Bully schaffen, 2022 möchte Volkswagen diesen auf den Markt bringen. Auch wenn davon auszugehen ist, dass Volkswagen für dieses Fahrzeug horrende Preise aufrufen wird, so hoffe ich, dass dieser Van gebaut wird.

Fazit

Mini_ElectricDas war es dann auch schon mit den Innovationen der IAA 2017, die Automobilindustrie hat sich für die Zukunft ambitionierte Ziele gesetzt und so bleibt zu hoffen, dass es 2019 in Frankfurt wieder interessanter wird. Insgesamt wirkt die 2017er Messe etwas eingestaubt, die Messestände sind eher unspektakulär gehalten, es gibt viele Studien zu bestaunen und auch die ein oder andere Messeneuheit unter den Fahrzeugen mit thermischem Antrieb. In Bezug auf Elektromobilität stagniert die IAA 2017 gegenüber 2015 und elektrische Fahrzeuge sind die klare Minderheit in Frankfurt nicht zu Letzt weil Hersteller wie Tesla und Nissan fehlen.

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1 Antwort zu IAA 2017 – Wenig Neues in Frankfurt

  1. Wallisch Rudolf sagt:

    BMW Connected Drive. Fahrzeug Baujahr 2016 Erstzulassung 05.2016.In diesem Fahrzeug funktioniert die E-Mail Übertragung Zugang im Fahrzeug ab Juni 2017 nicht mehr. Im Zugang der Webseite von BMW Connected Drive alle Einstellungen Passwort Abfrage Ja oder Nein alles möglich. Beim Zugang vom Fahrzeug aber keine Abfrage von Benutzer oder Passwort aber die Meldung nur Benutzer Name oder Passwort falsch. Ich reklamierte schon seit Juni telefonisch oder per E-Mail bis 30-mal. Antwort der Technik der Fehler wird behoben. Aber nun 5 Monate kann man so etwas verstehen. Wer kann mir hier weiterhelfen.

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