Es geht weiter zu Volkswagen, ich habe die Hoffnung, dort einen Preis für den E-Golf zu erfahren, dann hätte ich eine Vermutung, was Mercedes für die B-Klasse E-Cell verlangt. Der E-Golf wird allerdings noch nicht als Serienfahrzeug ausgestellt und befindet sich lediglich unerreichbar auf einem Drehteller. Leider gibt es zu dem Fahrzeug, welches ab November diesen Jahres bestellt werden kann auch noch keinen Preis, lediglich die technischen Daten sind bekannt.
Der Elektro-Golf kommt mit einer 25kW Batterie und soll es damit auf 190 Kilometer schaffen, das entspricht einem Verbrauch von 13,5kW auf 100 km. Die Spitzenleistung des Golf beträgt 85 kW (110 PS). Wie der E-UP verfügt der Golf über 4 Rekuperationsstufen und einen 2 Stufen Eco-Modus und kann nur an einer 3,6 kW Wallbox oder am Gleichstrom Schnellader geladen werden. Es ist zu vermuten, dass man bei Golf wie auch beim UP die Batterie kaufen muss.
Mehr Infos gibt es zum E-Up, der Berater am Fahrzeug nimmt sich richtig viel Zeit, um mir das Auto zu erklären. Die Schnittstelle des E-Up ist ein Garmin-Navigationssystem, über dieses werden alle Funktionen des E-Up gesteuert. Über eine App kann man Informationen wie den Ladezustand der Batterie und die Standklimatisierung abrufen und steuern. Wie der ZOE kann man den E-Up vorklimatisieren, sofern das Auto am Strom hängt, außerdem hat der E-Up eine beheizte Frontscheibe, mit welcher diese im Winter schnell enteist werden kann. Der E-Up und der E-Golf verfügen über eine 4-Stufige Rekuperation. In Stufe 1 (Standard) rollt das Fahrzeug aus, wie ein herkömmliches Fahrzeug und es wird so gut wie keine Energie zurückgewonnen. Je höher die Stufe um so höher die Rekuperation und dem zu Folge natürlich auch die Bremswirkung des Fahrzeugs. Auch der Eco-Modus ist bei VW 2-Stufig, Eco und Eco+. Dabei wird die Leistung des maximal 60kW starken Motors jeweils um 10kW gedrosselt, ebenso wie die Leistung der Klimaanlage bzw. der Heizung. Im Eco-Modus hat der Up 50kW im Eco+-Modus 40kW, wodurch die Reichweite von 160km auf bis zu 200km gesteigert werden kann.
Den E-Up gibt es für rund 27000 € incl. einer 18kW starken Batterie, eine Batteriemiete ist nicht vorgesehen. VW gibt auf die Batterie eine Garantie von 8 Jahren, fraglich ist, wie man ein Fahrzeug nach 8 Jahren noch verkaufen kann, wen die Betterie keine Garantie mehr hat. Rechnet man einen vergleichbar ausgestatteten Up mit Verbrennungsmotor aus, so kostet dieser ca. 18000 €, addiert man noch den Elektromotor mit einem Aufpreis von ca. 2000 € so bleiben ungefähr 6000 € für die Batterie, sollte diese also defekt sein, wird es teuer, denn der Einbau kommt ja auch noch hinzu. Derzeit sind die Angebote von Renault und Mercedes mit Batteriemiete aus meiner Sicht die bessere, weil für den Kunden sicherere Wahl. Zu den 27000 € kommen dann noch 800 € für die Wallbox. Der E-Up kommt als 5-Türer bietet aber nur 4 Personen Platz. Er ist deutlich kleiner als ein Zoe ist aber als Fahrzeug zum pendeln ausreichend groß. Der E-Up ist schick gemacht, die Kunststoffe sind von der Wertigkeit wie für einen Kleinwagen üblich, wie der weiße Klavierlack des Armaturenbrettes allerings nach ein paar Jahren aussieht möchte ich nicht wissen, könnte mir vorstellen, dass dieser leicht zerkratzt.
Fazit: Es ist schön zu sehen, dass es zumindest VW geschafft hat zur IAA ein Serienfahrzeug zu präsentieren, somit liegt VW gemeinsam mit Renault und BMW vor Mercedes. 27000 € sind allerdings viel Geld, gut das Auto ist üppig ausgestattet und die Batterie ist incl. Für einen Kleinwagen ist mir die Reichweite dennoch zu gering, 200 km sollten nach NEFZ zumindest drin sein, denn real kann man ca. 1/3 an Kapazität abziehen und das bei absolut intaktem Akku. Der Zoe schafft es bei 210 km NEFZ auf ca. 180 Kilometer bei sparsamer Fahrweise, macht eine Differenz von 30 km. So gesehen würde es der E-Up vermutlich auf 120 bis 140 Kilometer schaffen. Außerdem bleibt die Frage, was das Fahrzeug nach Ablauf der Garantie auf die Betterie noch wert ist…
Schade auch, dass man die Volkwagen Elektrofahrzeuge nur mit 3,6kW an Wechselstrom laden kann, auch hier hat Renault die Nase vorne.